31.03.2005
George Bernard Shaw (1886-1950): Was
wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an,
wohin uns die Normalen gebracht haben.
Albert Speer, der „geniale Macher“.
Ist schon einige Tage her, doch vergessen habe
ich sie nicht, die ZDF-Dokumentation über einen höchst
erfolgreichen Organisator (“Hitlers Manager” v.
25.03.2004, ZDFdoku 22.15h – 23.00h).
Effizient und charmant sei er gewesen, hieß
es und dies sei wohl auch der Grund gewesen (zusammen mit
wenigstens einer „globalen Verantwortungsübernahme“),
dass ihn die Richter von Nürnberg nicht zum Tode
verurteilten.
Ihm vielmehr die Möglichkeit boten, ein
Buch zu schreiben über sein Leben und Wirken und ihm das
Eingeständnis zu erlauben, er habe wohl nicht ganz sehen
wollen, was vor sich gegangen war im Tausendjährigen Reich,
das ihm die Karriereleiter so freizügig anbot.
Was kümmert es dich schon, wenn irgendwo
weit weg ein paar Leute leiden müssen – solange es dir
selbst gut geht?
Was gehen die dich eigentlich an? Selbst ist
der Mann, wenn du nicht an dich denkst, tut es keiner, wenn du die
unfeinen Dinge nicht tust, tut es ein anderer, warum sollst du
dann nicht selbst etwas davon haben?
Die Sprüche kennen wir gut? Von unseren
Nachbarn, Freunden, Kollegen – gar von uns selbst?
Wo, ja wo liegt dann eigentlich der Unterschied
zwischen uns und Albert Speer? Bei uns sterben nicht Millionen von
Juden, Sinti, Roma, Widerstandskämpfer, Behinderte?
Nein, wenn wir schweigen und unsere großen
Autos fahren und um jeden Cent feilschen bei jedem Produkt, jedem
Urlaubsflug, jedem Service, da geht es bloß um Unsichtbare.
Unsichtbare Kinder, die unsere billigen
Teppiche knüpfen, unsichtbare Chinesen, die unsere billigen
Elektrogeräte für einen Hungerlohn zusammenbauen und
weder Umweltschutz noch Arbeitsrecht kennen (sehr
wirtschaftsfreundlich! Soll auch bald in Deutschland wieder
eingeführt werden!), unsichtbare Thailänder, die unsere
Hotelbetten sauber halten und unsere AllInclusive-Mahlzeiten
genauso dienstbar und kostengünstig erledigen wie die Sklaven
im alten Rom – und die wir bloß als Menschen
realisieren, wenn eine Fernsehkamera unsere manchmal geradezu
voyeuristischen Neigungen hinsichtlich ihrer Naturkatastrophen
befriedigt.
Aber die Juden und Behinderten waren in
Nazi-Deutschland keinesfalls unsichtbar…
oder wenigstens nicht für die, die die
Augen nicht zukniffen…
und wir spenden doch auch für die
Tsunami-Opfer!
Tja, für Karriere und ein bisschen Profit
tun WIR nicht alles – nicht wie Albert Speer.
Aber Tausende von Menschen entlassen für
ein paar Cent Dividende mehr – und sich zum Ausgleich dafür
reichlich entlohnen (mit Millionen im Jahr, wie wir nun wissen,
Herr Ackermann), Hartz 4 unterstützen, damit die
Sozialschmarotzer nicht weiter von unserer Arbeit leben können,
den Umweltschutz abbauen, weil die anderen auch Dreck machen, das
soziale Netz missachten, weil ich selbst schon gut versichert bin…
dazu nicken wir mit dem Kopf, denn uns wurde
eingetrichtert, dass die Wirtschaft das braucht. Und wir brauchen
die Wirtschaft, wenn wir uns auch morgen noch billig einkleiden
wollen, billige Flüge chartern wollen, billige Autos kaufen
wollen, damit wir von unserem Geld soviel als möglich
profitieren können.
Ah ja, jetzt haben wir es ganz deutlich gesagt,
nicht wahr? Möglichst viel profitieren, ohne zu überlegen,
warum es so billig ist und wohin das führen mag.
Wo also ist der Unterschied zu Albert Speer?
Hat Speer jemals einen Juden selbst getötet? Oder hat er die
Sache einfach nur „wirtschaftlich-pragmatisch“ gesehen
– und in seinen eigenen Erfolg umgemünzt?
Wo, ihr Bosse und sonstigen großen und
kleinen Gierschlünde, ist da der Unterschied?
Albert Speer wäre heute sicher der
erfolgreichste Vorstandsvorsitzende weit und breit, der
erfolgreichste Sanierer mit den härtesten Bandagen „zur
Rettung der Firmen“, er würde sicher zur Freude aller
Groß- und Kleinanleger die Firmen bluten lassen, notfalls
bis zum Exitus, solange er nur finanziell erfolgreich bleibt –
er wäre heute, absolut sicher, der absolute Liebling aller
Aktionäre.
Und über Aktionäre und
Aktiengesellschaften landen wir bei der zweiten Reportage, die
mich beschäftigt, ganz speziell in meinem Bemühen, die
Definition der Information, die so praktisch, so nützlich und
so einfach ist, irgendjemandem zu Gehör zu bringen.
Vorzugsweise der Wissenschaft, jenem Teil der menschlichen Kultur,
der sich mit Wissen und seiner Vermehrung beschäftigten
sollte, jenem Teil der menschlichen Kultur, der so völlig
einzigartig im Tierreich ist, der das „intelligente
Geistwesen Mensch“ wie kein zweiter definiert - über
allen niedrigen biologischen Ebenen schwebend.
Wissenschaft: eine feine und objektive Sache.
Aber das Problem ist dasselbe wie mit Physik
und den Physikern – letztere sind bloß Menschen.
Und diese haben nun mal nicht nur ein Gehirn, sondern sind, ganz
ehrlich betrachtet, das lang gesuchte Missing Link zwischen den
Primaten und den intelligenten Geistwesen.
SETI (Quelle
31.03.2005), warum suchst du Intelligenz im Weltall, wenn
du sie noch nicht einmal hier auf Erden gefunden hast? Glaubst du,
dass die Biologie es tatsächlich schafft, die
Zugewinnfunktion
der Intelligenz so weit jenseits unserer eigenen Kapazitäten
auszudehnen, dass eine biologisch fundierte Rasse über
Weltall-Proportionen hinweg kommunizieren kann? Oder wenigstens
eine maschinelle Rasse schaffen kann, die es fertig bringt, sich
von ihren Schöpfern zu emanzipieren, bevor diese an ihrer
eigenen Vergangenheit zugrunde gehen?
Wissenschaftler…
das sind die heimlichen Angestellten der
Tabak-Industrie, die jahrzehntelang keine „Beweise“
für einen Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und
Zigarettenkonsum fanden, das sind die heimlichen Angestellten der
Ölindustrie, die keinen „Beweis“ für die
globale Erwärmung fanden, das sind die heimlichen
Angestellten der Pharmaindustrie, die keine „Beweise“
für die Tauglichkeit von Langzeitstudien finden, die gegen
die Medikamente sprechen („Hauptsache Gesundheit:
Überflüssige Pillen“ v. 24.03.2005, HR
22.45h-23.30)…
Albert Speer rückt wieder in den
Vordergrund?
Wieso denn?
Bloß weil diese Leute für ihre
Karriere und ihren Erfolg die Augen zudrücken? Weil sie
riskieren, dass Tausende vorzeitig einen elenden Tod finden,
rasselnd nach Luft atmend? Dass Millionen vor Fluten und
Versteppungen flüchten, Kriege führen um ein Stückchen
Land und Zukunft wie zu Zeiten der Völkerwanderung?
*Deaths
from war as well as starvation and disease will decrease
population size, which overtime,will re-balance with carrying
capacity. Quelle (08.03.2004):
http://www.ems.org/climate/pentagon_climatechange.pdf (914 KB)
Dass Zehntausende von Frauen an ihrer Krankheit
„Weiblichkeit“ sterben, weil die Hormone für
Geburtenkontrolle, Menstruationsbeschwerden oder Klimakteriumsnöte
weitaus gefährlicher sind als die medienwirksam aufgepuschten
„Leiden“? Dass Abertausende von älteren Menschen
Medikamente zur Steuerung ihres angeblichen Bluthochdrucks
einnehmen und dabei unkontrollierte Nebenwirkungen in Kauf nehmen?
Und wie steht es denn mit unseren
Wirtschaftlern, die unsere Politiker „leiten“? Sie
setzen sich über das Wohl der Gemeinschaft hinweg im Namen
der „Globalisierung“ – entlassen, verlassen,
verseuchen, verwüsten…
Geiz ist geil, Anstand
ist dumm, Verantwortungsbewusstsein ein Hindernis…
das ist doch das Motto des freien Marktes á
la Coors' und Scaife's Heritage Foundation (Quelle
31.03.2005), die „Wissenschaftsinstitution“,
die seit mehr als 20 Jahren genau diese Religion des Albert Speer
predigt. Sie predigt sie zwar nur in Amerika, doch wir, die wir
nichts mehr akzeptieren, was nicht „von drüben“
kommt, werden ganz umsonst höchst erfolgreich damit
berieselt.
Cui
Bono? Wer hat etwas davon?
Wir nicht. Nicht die Arbeiter, nicht die
Angestellten, nicht die Arbeitslosen, nicht die Kranken, nicht die
Alten, nicht die Jungen, nicht der kleine Mittelstand, nicht der
mittlere Mittelstand, nicht Deutschland, nicht Europa, nicht die
Umwelt, nicht die Welt…
nur die Krupps und Flicks, Coors und Scaifes,
die Olins, Bradleys and Kochs…
die Wirtschafts-Aristokraten, die sich alles
kaufen können, was auf der Welt käuflich ist…
bloß kein Herz…
und keinen Verstand.
Denn wenn sie die Menschheit erfolgreich
ausgebeutet haben und allen Profit, der in den arbeitsamen kleine
Leuten steckt, auf sich selbst vereint haben…
dann wird der Golfstrom kippen, das Erdöl
aus dem Inneren der Erde zurück in die Atmosphäre
gepumpt worden sein, das Ozonloch sich über den ganzen Norden
erstrecken, die Wüsten die Oberflächen der Landmassen
überziehen, die Ozeane leer gefischt sein…
und wenn sie dann mit ihrem Dollarsegen auf den
Mars auswandern wollen, werden sie feststellen, dass sie dazu ein
wenig mehr Geld in die Wissenschaft hätten stecken sollen…
statt in die Wissenschaftler.
Ich weiß das, denn ich versuche die
Definition der Information – ganz kostenfrei – zu
verbreiten. Aber es hört keiner der Wissenschaftler zu.
Einfach nur zuhören ist schon zuviel verlangt, wohl weil es
viel zuwenig Wissenschaftler gibt, deren Ohren offen sein können
(und auch zu wenige, deren Ohren offen sein dürfen).
Und die überarbeitete Industrie vermag
natürlich erst recht nicht zuzuhören. Schließlich
bezahlt sie Leute dafür: Führungskräfte für
die kleinen Neuheiten, Wissenschaftler für die großen –
und natürlich bezahlt sie vor allem dafür, dass keiner
herkommt und Dinge erzählt, die ihnen ihre profitable
Stellung „im freien Markt“ rauben könnten…
warum ich gerade heute wieder daran denke?
Weil ich sehe, wohin die amerikanische
Gläubigkeit in Gott und eigene Allmacht führt. Nicht
nur, dass sie für ein paar Dollar mehr jetzt Alaskas Natur
zerstören, um einige wenige Jahre mehr Ölkonsum zu
sichern, als gäbe es kein Morgen, keine Lungen, die Luft zum
Atmen brauchen, keine Bäuche, die gefüllt werden müssen,
sie beten auch alles fein gesund…
und keinesfalls nur die Wissenschaftler, eben
auch die Medien – und anstatt die noch reichste und noch
mächtigste Nation der Welt endlich zu bewegen, etwas zu tun…
lullen sie sie in Schlaf ein: man müsste
doch langsam vielleicht etwas tun, vielleicht sogar etwas
„Radikales“, aber wenn man nur den Regeln des Marktes
folgt – und klares Wasser und saubere Luft für teueres
Geld verkauft – dann bleibt schon genug für die Reichen
übrig (Quelle
31.03.2005)…
während weniger reiche und weniger
mächtige Nationen dagegen schon klar von nicht wieder gut
zumachenden Schäden berichten (Quelle
31.03.2005).
Dabei zahlen die Amerikaner doch sogar schon
für die nahende Katastrophe, denn die Warnung des Pentagons
hatte sicher nicht den Zweck, Ausländer zu retten, sondern
Geld zu sammeln, um sich vor den Umweltflüchtlingen zu
schützen.
Und wir?
Interessieren uns längst auch nicht mehr
für Umweltschutz, Waldsterben oder globale Erwärmung,
wenn’s nicht gerade um unsere eigene Haut geht: Hauptsache –
billig.
Point of no return (Quelle
31.03.2005)? Was soll’s!
Geiz ist geil!
15:16:12
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
22.03.2005
Werner Heisenberg: Es ist immer
schwierig, über den Wert politischer Ziele zu urteilen, wenn
deren Erreichung noch in weiter Ferne liegt. Ich glaube daher,
daß man eine politische Bewegung nie nach ihren Zielen
beurteilen darf, die sie laut verkündet und vielleicht auch
wirklich anstrebt, sondern nur nach den Mitteln, die sie zur ihrer
Verwirklichung einsetzt.
Ging irgendwie unter gestern.
Die Medien haben es erwähnt, berichteten
über den Aufruhr in Amerika über die Koma-Patienten
Terry Schiavo und berichteten auch, dass die Regierung sich über
Nacht ein neues Gesetz einfallen ließ, um Gerichtsurteile
und Sachverständige zu negieren.
Aber kein Aufschrei war zu hören.
Kein Aufschrei des Entsetzens.
Über diese kleine, unschöne,
hinterhältige Tatsache...
dass eine Regierung ihr „angeborenes“
Recht, immer gesetzmäßig zu handeln, einfach dadurch
bewerkstelligen kann, dass sie sich das Gesetz zusammenschneidert
und dass die amerikanische Regierung das einfach so „verwendet“...
gegen Gerichtsurteile, gegen Sachverständige,
gegen große Teile der Bevölkerung…
ohne Diskussionen, ohne Informationsaufnahme
und –bewertung, ohne all das, was die Renaissance uns als
„modernes rationales Verhalten“ bescherte.
Einfach so.
Wie der Sonnenkönig: L’etat c’est
moi, was ich will, ist Gesetz.
Haben wir nicht vor gar nicht langer Zeit Frau
Herta Däubler-Gmelin Knall auf Fall aus ihrem Ministerposten
geworfen, (den sie gar nicht so verdammt schlecht gemacht hat,
seien wir doch ehrlich!), nur weil sie Bush mit Hitler verglich?
Und das tue ich jetzt auch – denn
abgesehen von Patriot Act, Free Speech Zones, dem Abbau von
Gewerkschaftsrechten und Verbraucherschutz bis hin zur praktisch
völligen Freistellung der amerikanischen Firmen von jeglicher
Verantwortung für ihre Produkte (wusstet ihr das, liebe
deutsche Kinderlein? Quelle
22.03.2005) und absolut willkürlichen Kriegen mit all
den grausamen und langwierigen Folgen für die misshandelte
Bevölkerung (die nichts, aber auch gar nichts verbrochen
hat)…
abgesehen vom Einparteien-Staat, zu dem Amerika
faktisch verkommen ist aufgrund einer Hurrapatriotismus-Presse
(Quelle
22.03.2005), wie sie unkritischer nicht denkbar ist
(Rupert Murdoch setzte schon immer, ähnlich wie unser
Bildzeitungs-Gigant, ganz offen auf die quotenbefriedigenden
Massenmedien zur Politikgestaltung)…
hat Mr. George W. Bush sich heute als würdiger
Nachfolger Hitlers erwiesen: denn völlig unabhängig
davon, wie „edel“ seine Absicht auch gewesen war…
die Außerkraftsetzung von
Meinungsbildungsprozessen für Gesetze und die Inkraftsetzung
von Willkür, geboren aus der Vorstellungswelt einzelner
Personen, möglich geworden durch die Macht der
Einparteien-Regierung (die uns dank Bild und der beobachtbaren
Mentalität Stoibers und Kochs – bei Merkel bin ich mir
nicht ganz sicher - wohl ebenso erwartet) schafft „legale“
Fakten mit all ihren „legalen“ Konsequenzen...
und sie schafft auch einen Staat –
freilich keinen Rechtsstaat, Kinder...
das ist exakt das Grundrezept von Hitler. So
hat er die Weimarer Republik „überwunden“ –
geschlagen mit den eigenen Waffen.
Und das ist bis heute unser Problem mit den
Nazi-Richtern, die menschenverachtende, jegliche Gerechtigkeit
verspottende „Urteile“ sprachen: Wir können sie
kaum mit den Methoden der Justiz angreifen, weil sie schlicht und
einfach „dem Buchstaben des Gesetzes“ folgten.
Weil Justiz sowenig mit Gerechtigkeit zu tun
hat – wie ein Informatikstudium mit der Kenntnis darüber,
was Information „bedeutet“.
Deshalb findet jetzt und hier stellvertretend
für die deutsche Presse der Aufschrei statt, den die Medien
verschlafen haben:
Stoppt den Abbau des Rechtsstaates in Amerika –
oder, wenn wir als Ausländer schon nichts tun können –
unterstützt ihn wenigstens nicht noch. Prangert ihn an!
Denn Amerika ist immer unser Vorreiter, Kinder.
Was sie tun, tun wir in fünf Jahren auch.
Und deshalb bedeutet dieser Aufschrei schlicht nichts anderes als:
Rettet Deutschland! Rettet die deutsche
Demokratie, rettet den deutschen Rechtsstaat!
14:15:13
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
18.03.2005
Faust, Der Tragödie zweiter
Teil: Wer weiß, wie noch die Würfel fallen? Und
hat er Glück, so hat er auch Vasallen
Heide Simonis hatte kein Glück –
vielleicht aber auch einfach weniger „Vasallen“? Eine
einzige Stimme entscheidet…
das Machtgefühl, das der Inhaber dieser
Stimme ausgekostet hat, muss endlos gewesen sein – und genau
dafür hat er es wohl gemacht, denn Anerkennung
treibt uns alle zu den merkwürdigsten und keineswegs immer
erträglichen Taten.
Vielleicht ist sie ihm einmal auf die Füße
getreten, hat ihn nicht genug hofiert – und vielleicht sogar
wirklich ungerecht behandelt, doch bitte, bitte…
keine Rationalisierung à la „Demokratie“
und „Mehrheitsrecht“. Denn gerade wir Deutschen
müssten bei der letzteren Begründung sofort
einschränken, nicht wahr? Haben wir nicht bis heute unter
einer früheren „Mehrheitsentscheidung“ gelitten,
die ein wesentliches Element jeder Demokratie vergaß: den
Respekt vor Minderheiten?
Und wer hier so lauthals brüllt, es sei
„undemokratisch“, sich von Minderheiten zur Regierung
machen zu lassen…
dem sei doch ins konservative Gebetbuch mit
Großbuchstaben der Name „Schill“ geschrieben.
Der große Unterschied zu Heide Simonis?
In Hamburg hat sich die CDU mithilfe eines
höchst obskuren Rechten in den Sessel hieven lassen, nicht
mit einer angesehenen, respektierten Minderheit.
Und in Hamburg durfte das Debakel sich
innerhalb von Monaten offenbaren – ohne dass unsere
Massenmedien in den Schrei nach Rücktritt mit eingestimmt
haben.
In Hamburg, ja in Hamburg – da darf eine
Minderheit den Ausschlag geben und sei sie noch fragwürdig,
da wird es „Demokratie“ genannt, „Koalitionen“
zu bilden…
und in Hamburg, ja in Hamburg – da schaut
man großzügig über solche Dinge hinweg, weil in
Hamburg, ja in Hamburg auch der Sitz jener Massenmedien liegt, die
schon öfter als einmal Regierungsmacher spielten.
Denn das, was Demokratie auszeichnet, ist noch
ein weiterer, furchtbar wichtiger Charakterzug:
Gleiches Recht für alle.
Wenn ein Joschka Fischer wegen eines Fehlers –
mit guter Absicht, wohlgemerkt, denn Reisefreiheit für die
Ukraine wird (wenigstens heute) doch sicher nicht einmal ein
CDU/CSU-Anhänger als etwas Ungehöriges bezeichnen
wollen? – abtreten soll und gejagt wird über Wochen…
warum musste dann Herr Kohl niemals seine
Geldgeber offenbaren? Warum konnte Herr Kohl über 16 Jahre
Skandal über Skandal überleben (die wir alle doch –
schon aus purer Gewöhnung – längst vergessen
haben), Unfähigkeit über Unfähigkeit demonstrieren,
bis das Wort „Aussitzen“ gerade zu einem Synonym für
Herr Kohl wurde? Warum wurde Herr Kohl niemals zur Rechenschaft
gezogen für die erdrückende Schuldenlast, die er uns in
seine Großmannssucht, in die Geschichte einzugehen,
aufgebürdet hat – weil „er sich dafür
entschuldigt hat“? Weil Bild niemals einen Konservativen
absägen würde? Weil die Konservativen sehr, sehr viel
bereitwilliger dem spendablen Großkapital dienen und deren
Sprüche vom „Massenentlassungen helfen der Wirtschaft“
oder „Umweltschutz sabotiert die Unternehmen“
papageienhaft nachplappern, als hätten wir in den letzten 30
Jahren nicht immer dieselbe Litanei gehört, ohne dass sie
einmal zum Erfolg geführt hätte, ganz im Gegenteil durch
die Umverteilung von unten nach oben der Standort Deutschland
ausgeblutet ist – genau dort, wo es darauf ankommt: bei der
Zuversicht und dem Engagement der Basis?
(Sorry, ich sah gestern wieder Monitor (Quelle
18.03.2005) – zu erfahren, wie das deutsche
Steuerrecht deutsche Arbeitsplätze riskiert, weil es die
Unternehmen belohnt, hier Niederlassungen zu schließen und
im Billiglohnländern sklavenähnliche „Vorzüge“
auszukosten, oder weil es ausländische Investoren ermuntert,
deutsches Geld abzusahnen und dafür deutsche Insolvenzen
herbeizufinanzieren, das erinnert immer wieder an die
Zugewinnfunktion
der Intelligenz und lässt dir das Herz in die Hose rutschen
hinsichtlich der Zukunft: Oh nein, nicht nur Deutschlands,
Kinder.)
Die schlimmste Frage, die ich angesichts Heide
Simonis jedoch stellen muss, ist:
warum durfte Koch lügen über den
Spendenskandal – und wurde trotzdem wiedergewählt?
Weil die Antwort nämlich wirklich
schmerzhaft ist – es sind nicht die Politiker, die Mist
bauen.
Es sind wir Wähler.
Wähler, die sich „bilden“
lassen, um Politik zu machen, die sich von ihren Massenblättchen
dazu verführen lassen, „Buh Buh“ zu schreien…
bei GENAU denen, die den wirklich Mächtigen
nicht passen – niemals bei den anderen. Die die einen hetzen
und nicht Ruhe geben, bis sie erledigt sind – und die die
anderen tolerieren und noch ein Auge und noch ein Auge zudrücken
bis zur endgültigen Kapitulation.
Es ist schlicht und einfach ein Versagen der
Massen…
genau wie vor 70 Jahren.
Wir haben nichts, aber auch gar nichts dazu
gelernt, lassen uns immer noch aufhetzen und zur Jagd anstacheln,
weil wir niemals fragen:
Cui
bono.
Denn damit hätten wir ein wunderbar dem
Wesen von Informationsverarbeitungen angepasstes Hilfsmittel, um
Streu vom Weizen zu trennen.
Denn warum wird Joschka Fischer angegriffen?
Weil a) zentrale Wahlen vor der Tür stehen
und die Konservativen die Chance haben, die Regierungsgewalt aus
der Opposition heraus auszuüben (2/3 Bundesrat stürzt
alles)…
- soviel zu Demokratie! -
und weil b) Joschka Fischer der herausragende
Sympathieträger ist.
Wer ihn vernichtet, vernichtet die gesamte
Rot-Grüne-Koalition.
Und das, wie uns die Geschichte der
Bundesrepublik lehrt – für mindestens 20 Jahre.
20 Jahre Kohl–ähnliche Verhältnisse,
20 Jahre der ersehnte „starke Mann“ (Koch, meine
Wette), 20 Jahre viel geschickteres Vorgehen im Umgang mit der
Macht, viel willigere Gefolgsleute, die für die „Einheit
der Partei“ alles tun…
niemals kommt da so etwas vor wie bei Heide
Simonis – denn die Konservativen haben „Führungsstärke“!
Da kommen Skandale erst heraus, wenn unvorhersehbarerweise doch
einmal ein Machtwechsel zustande kommt…
und wenn ich die neuen Sprüche von
„Patriotismus“ höre – in williger
Bereitschaft, das Erfolgsrezept zu erlernen von dem mächtigsten
Konservativen der Welt, der die alleinige Macht in seinem Staat
übernommen hat…
dann lässt mich das schaudern…
14:56:47
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
14.03.2005
Faust, Prolog im Himmel: Es irrt
der Mensch so lang er strebt
Mann, bin ich mutig!
Ich behaupte tatsächlich Sachverhalte auf
derselben Ebene, auf der die genialsten Quantenphysiker
argumentieren – und widerspreche ihnen noch!
Dabei bringen diese das Pentagon dazu, Geld für
die Quantencomputer auszugeben – und ich bringe niemanden
dazu, mehr als ein freundliches Kopfnicken zu meinen Thesen
beizusteuern…
sieht nicht gut aus für mich, nicht wahr?
Gar nicht gut.
Da gibt es nur einen klitzekleinen Punkt, den
Physiker besonders lieben, der für mich spricht: Die
Einfachheit des Konzepts. Denn ich widerspreche ja nicht in den
„niederen Ebenen“ der Realität, dort, wo sich die
Zustände oder besser „Zwischenzustände“ so
merkwürdig benehmen…
die Quantenteleportation ist beispielsweise –
in meiner Sprechweise – eine einfache Zustandsänderung,
die sehr wohl ohne Zeiteinschränkungen erfolgen kann, während
die „Ordnungsübertragung“, die die Information
erfordert, als Synchronisationsaufwand
Zeitgrenzen kennt (was keineswegs heißt, dass ich es nicht
absolut trickig finde, wie Zellinger das geschafft hat!)
Ich widerspreche nur in der „Deutung“
– Physiker David Deutsch, der wahrlich viele Lorbeeren schon
eingeheimst hat, kann sich die Welt, die sich über die
Quantenphänomen äußert, nur als „bizarr“
denken, kann sich nur eine Unendlichkeit von Welten, die jede
einzelne Möglichkeit realisieren, als Erklärung dafür
vorstellen, wie sich der Quantenkosmos verhält: „Die
Welt ist bizarr“, Spiegel 11/2005, S. 185.
Ich dagegen sehe da rein verständnismäßig
keine Schwierigkeit, die „Alltags- und die Quantenphysik“
miteinander zu versöhnen, ist für mich nichts weiter als
ein evolutionärer
Prozess, dessen Ursache in der Vielzahl von Systemzuständen
liegt. Dies wird auch im Artikel sogar angesprochen dahingehend,
dass die Anzahl der Zustände von aus Einzelelementen
zusammengesetzten Systemen „explodiert“ und David
Deutsch daraus folgert, dass nur ein „Multiversum“
dies erklären könne. Ich folgere viel einfacher daraus,
dass die „Synchronisation“ der Einzelelemente eben
Zustände kostet,
bis letztendlich nur noch die „Skelette“ der
Eigenvektoren verbleiben – und das ist dann die
Alltagsphysik.
Leider erlauben „meine“ Erklärung
keine Zeitreisen wie die Multiversen des David Deutsch, aber dafür
kann ich mit unglaublicher Primitivität argumentieren und
muss keine Welt annehmen, die „bizarr“ ist.
Aristoteles Sphärenmusik konnte auch den
Lauf der Planeten bestimmen - es lassen sich oft für
bestimmte Ergebnisse mehrere Lösungen finden, die die
Mengenmathematik als gleichwertig ansehen muss, weil sie kein
„Auswahlkriterium“ besitzt, was die Physik mit dem
Variationsprinzip der geringsten Wirkung dagegen schon hat.
Möglich, dass auch „meine Welt“
bizarr für viele ist, denn meine Grundlage ist das
Quantenrauschen, das wie der alte „Äther“ unser
ganzes Universum durchdringt und das prinzipiell keine Grenzen
kennt, weder in Raum noch in Zeit. Ganz im Gegenteil sind Raum und
Zeit nichts weiter als „Resonanzphänomene“ der
sie erzeugenden Schwingungszustände und verlangen deshalb,
wie jede Resonanz, ganz klare Eigenschaften von den
partizipierenden Schwingungen.
Um erfolgen zu können – das heißt
nicht, dass andere Schwingungen sich nicht auch überlagern
können, es heißt nur, dass eben nur eine ganz geringe
„Auswahl“ solcher Schwingungen zu Resonanz fähig
ist.
Ordnung ist eben nichts weiter als ein
Ausschlussprinzip.
14:02:00
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
13.03.2005
Glaube hat noch nie Berge versetzt -
höchstens Misthaufen. Und auch das nur, wenn ein Mensch
schaufelte.
Bin heute über einen interessanten Artikel
gestolpert, der fast jede seiner Behauptungen mit Links
unterschiedlichster Art untermauerte:
“If it Walks like a Goose… (Teil
1)” (Quelle
13.03.2005)
Klar und präzise auf den Punkt gebracht:
Faschismus – 14 eindeutige Anzeichen:
1. Powerful and continuing expressions of
nationalism 2. Disdain for the importance of human rights 3.
Identification of enemies/scapegoats as a unifying cause 4. The
supremacy of the military/avid militarism 5. Rampant sexism 6.
A controlled mass media 7. Obsession with national security
(8-14: to be continued)
Endlich mal eine klare Aussage, dass Faschismus
nicht in deutschen Genen steckt – sondern ganz im Gegenteil
eine generelle menschliche Schwäche ist, die jederzeit und an
jedem Ort ihr hässliches Haupt erheben kann:
„Nazi Germany, Fascist Italy, Franco’s
Spain, Salazar’s Portugal, Papadopoulos’s Greece,
Pinochet’s Chile, and Suharto’s Indonesia“
und nun, Amerika?
„I assert the latter: it is time to
acknowledge our democratic system of government has been replaced
by fascism.”
Es wird Zeit für uns Deutsche, unsere
Schuld an denjenigen Amerikanern zurückzubezahlen, die ihr
Leben oder ihre Kinder opferten, um Hitler Einhalt zu gebieten –
denn ihre Enkel und Urenkel sind nun vor dem zu bewahren, was
unsere Väter und Großväter erlitten – eine
Schuld auf sich zu laden, mit der fertig zu werden mehr ist, als
ein Leben zur Verfügung stellen kann.
Das ist eine Verpflichtung, die wir gar nicht
sehen, nicht wahr? Wir wissen – haben wir brav gelernt –
dass wir „evil“ sind und uns schämen müssen.
Das ist wahr.
Für diejenigen, die es getan haben oder
die es stillschweigend duldeten – aus Feigheit, aus
Faulheit, aus Gier. (Erinnert das jemanden an die moderne
„Geiz-ist-geil“-Mentalität?)
Aber doch nicht für diejenigen, die später
geboren wurden – alle, die nicht an Sippenschuld und
Blutrache über Generationen glauben, können doch nicht
wirklich die Töchter und Söhne oder gar Enkelkinder der
Mitläufer-Generation mit verantwortlich machen.
Ihnen die ganze böse, grausame Geschichte
menschlicher Dummheit und Gier zu erzählen, die das Land von
Kant und Hegel, von Goethe und Schiller, von Hilbert und Noether
wie eine Krankheit befiel, hat dennoch eine wichtige Aufgabe.
Wichtig genug, um Unschuldigen
Horrorgeschichten zuzumuten, wie sie kein Hollywood-Autor erfinden
konnte:
zu lernen, wie es geschah – um es zu
erkennen, wenn es wiederkommt – um es zu bekämpfen.
Und genau das…
tun wir heute nicht. Wir sind wieder die
Feiglinge, die Faulen, die Gierigen – wie damals. Folgen
lieber Koch, Merkel und Stoiber auf dem amerikanischen Pfad der
Pseudo-Wirtschaftsfreundlichkeit, statt unsere Pflicht als
Deutsche zu erfüllen.
Eine Pflicht, die aus dem Leid und Blut von
Millionen von Juden, Sinti, Roma, Behinderten, Dissidenten und
Kriegsopfern erwächst, das unsere Väter und Großväter
verbrochen oder billigend in Kauf genommen haben, ganz zu
schweigen von unseren Supermüttern und Super-Großmüttern,
die sich bis heute, bis ins Jahr 2005, als das „Traumbild
der deutschen frucht- und dienstbaren Mutter“ präsentieren.
(Ja, da hat sich nicht wirklich etwas geändert,
wie? Schaut euch deutsche Werbung an und ihr wisst, dass die
Tugenden einer Mutter von 1935 sich nicht von denen der Mutter von
2005 unterscheiden – wobei es den Frauen selbst wohl doch
langsam aufzufallen scheint, dass sie zwar „ein
Familienunternehmen führen“ dürfen, solange sie
kein Gehalt verlangen, zum Dank dafür, dass sie ernährt
und gekleidet werden, jedoch auch die niedrigen Tätigkeiten
im Haushalt erledigen sollten – neben der Traumaufgabe,
möglichst beschwerdefrei die Kinder der Männer
aufzuziehen, die diese per DNA-Kontrolle als die eigenen bestätigt
wissen).
Und schon erfüllen wir selbst faktisch
Punkt 5, denn was nützen die schönsten Gesetze, wenn sie
sich so gar nicht in der Realität wieder finden lassen, ganz
im Gegenteil physische und psychische Gewaltakte gegenüber
Frauen zur Normalität gehören? Bitte hier also keine
Beschönigungen…
denn genau das ist es, was dem Faschismus Boden
gewinnen hilft: Beschönigungen, Verniedlichungen,
Ablenkungsmanöver.
George Orwell, 1984: He who
controls the present, controls the past. He who controls the past,
controls the future.
Also wie steht's mit der wachsenden
Nationalität hierzulande? Oder Punkt 6, eine überwiegend
konservativ bezahlte Medienlandschaft, die sich – finanziell
bedingt, quotengesteuert – rasch in eine
Einheitsbrei-Maschinerie a la Rupert Murdoch entwickelt?
„The Fourth Estate would these days be
more aptly named For The State since American corporate media,
little better than government house shills, almost make the old
Soviet Pravda look like a model of honest reporting.”
Oder Punkt 7 – unser neuer Super-Ausweis,
der uns alle als „potentielle Terroristen“ einzustufen
scheint?
Glücklicherweise sind wir noch ein Stück
davon entfernt, dass uns – dem demokratischen Volk –
die Kontrolle entgleitet, doch ehrlich:
wie lange sind wir dazu noch in der Lage?
Warten wir doch auf Teil 2: “If it Walks
like a Goose…“
Plato: The price of apathy toward
public affairs is to be ruled by evil men.
13:40:21
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
11.03.2005
Christian Morgensterns Galgenlieder,
Das Symbol des Menschen: Ich darauf, mir meine
schwarzen Stiefel von den Zehen ziehend, sprach: „Dies
Dämon, ist des Menschen schauerlich Symbol; ein Fuß
aus grobem Leder, nicht Natur mehr, doch auch noch nicht
Geist geworden; eine Wanderform vom Tierfuß zu Merkurs
geflügelter Sohle.“
Gestern hielt ich einen Vortrag über die
Information – und wie immer war einer dabei, der die
„Interpretation“ als nicht
physikalisch erklärbar ansah.
„Aber diese Ordnung wird erst durch die
Messung erzeugt“, meinte er.
Was mich dann daran erinnerte, dass Ordnung
„nur in den Beobachtern“ existiert, dass das, was wir
messen, erst durch die Messung erschaffen wird…
die Leute vergessen den Unterschied von
Abgebildetem und der Abbildung, sie vergessen, dass ein Zustand,
der nicht messbar ist, aber sich in einen anderen überführen
lässt, der das ist, auch eine Form von „Existenz“
aufweisen muss. Oder wir haben nichts anderes vor uns als die
Kreation der Realität aus einer Messung, die darüber
hinaus von den allermeisten noch als eine menschliche Handlung
verstanden wird.
Und das, Kinder, ist nichts weiter als
„Zauberei“ – das Kaninchen, das aus dem Hut
gezogen wird.
Inzwischen fuchst es mich richtig, weil es
zumeist noch mit einer so ostentativen Selbstsicherheit
präsentiert wird, als wüssten die Vertreter dieser
Überzeugung genau, dass sie den innersten Kern der Wahrheit
verstanden hätten.
Und so habe ich gestern völlig falsch –
und total unprofessionell – reagiert: Ich versuchte dem
Streit auszuweichen. Der andere freilich insistierte (vielleicht
auch, weil er einfach nur meine Version hören wollte?). Und
ich reagierte emotional…
weil ich mich ärgerte.
Und jetzt ärgere ich mich, dass ich das
tat – dass ich nicht einfach die Argumente, die gegen eine
solche Hypothese sprechen, angeführt habe.
Leider…
fielen sie mir nicht ein. Weil die Varianten
dieser Interpretations-Lösung immer wieder ein wenig anders
aussehen und ich einfach immer eine Zeit brauche, bis ich sie
rekonstruiert habe.
Denn das Messproblem ist nicht eine Sache des
Abgebildeten, sondern der Abbildung – und wenn die Realität
nun einmal nicht die mengenmathematischen Voraussetzungen abdeckt,
die für die physikalischen Formeln zwangsweise erforderlich
sind, dann kann keine Mengenmathematik das Verhalten einer solchen
Realität abbilden. Und wenn die Unterscheidbarkeit, die
Identifizierbarkeit des Verhaltens fehlt, dann kann auch kein
Vergleich stattfinden – und damit keine Messung.
Wieso muss das denn heißen, dass diese
Realität ohne Messung und Beobachter nicht existiert? Eine
Messung
ist nur eine Veränderung, kein kreativer Vorgang. Werden die
Sterne tatsächlich erst durch die Messung, vielleicht noch
durch die Messung des Sehens - also mit (und dadurch „durch“)
unsere Augen - , erschaffen? Und wenn die Sterne ohne Messung
existieren können, warum dann nicht das andere Extrem des
Kosmos, das ganz Kleine? Wo ist die Grenze, ab der die Messung
solch magische Kraft gewinnt? Ist es da schlicht nicht einfacher,
von einem „evolutionären“
Prozess auszugehen?
Warum ich mich so unprofessionell verhalten
habe? Ich weiß doch inzwischen, dass diese Interpretation
von denjenigen geliebt
wird, die lieber nicht wissen wollen, was ihr Gehirn längst
weiß: was Information ist. Das Schlimme ist, es ärgert
mich von mal zu mal mehr, weil es mir von mal zu mal unpassender
erscheint.
Warum habe ich nicht einfach zurückgefragt?
Warum habe ich nicht gefragt, ob der
Messvorgang nur die Ordnung erzeugt, oder letztlich auch das
gemessene System? Warum habe ich nicht nachgefragt, ob er einfach
meinte, dass ein komplexeres System relativ
weniger Freiheitsgrade als ein einfacheres hat und deshalb Ordnung
letztlich nur „verschärft“ wird?
Warum habe ich ihn nicht gefragt, ob nicht der
Messvorgang selbst „Ordnung“ ist? Und wer diesen
Messvorgang dann durch „Messung“ erschaffen hätte?
eine Wanderform vom Tierfuß zu
Merkurs geflügelter Sohle.
15:17:51
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
06.03.2005
Alte Weisheit: Wer die
Verantwortung abgibt, muss immer noch den Preis bezahlen –
nur kann er ihn nicht mehr aushandeln
Erinnert sich noch jemand an den Militärskandal
kürzlich, bei dem junge Rekruten misshandelt wurden?
In einem Land wie Germany, das – bis auf
einen wieder sinkenden Anteil von Kriegsgegnern – Frau
Merkels Liebe für alles Amerikanische, möglichst ohne
genaueres Hinsehen, teilt, ist das kein Wunder.
Denn die tolle amerikanische Militärmacht
tut genau das:
Rekruten misshandeln, bis sie am Ende sind –
und sie dann nach eigenem Plan wieder „aufbauen“.
„Demon seeds, flowers of fire“
(Quelle
06.03.2005):
„Spend the first weeks tearing recruits
down so as to be able to reconstruct them as soldiers and Marines”
Dann kann man nämlich das Menschliche aus
ihnen herausschälen, das so untauglich für den Krieg
ist, diesen kleinen, ärgerlichen Missstand, dass Soldaten bis
zu 80% mehr oder minder vorsätzlich daneben schießen,
um keine Mitmenschen töten zu müssen.
Die Amerikaner sind stolz darauf, diesen
Prozentsatz von „Versagern“ auf praktisch Null
heruntergedrückt zu haben.
Und wie sie das tun?
Ganz einfach – durch pure
Unmenschlichkeit.
Ich habe auf einer amerikanischen Site, bei
Amerikanern, die den Traum von Freiheit und Menschlichkeit trotz
und gegen die Menge Mitläufer a la „Robert Mohr“
verteidigen, eine recht detaillierte Beschreibung von einem
gefunden, der es mitmachte.
Der wie unsere jungen deutschen Rekruten sich
weismachen ließ, dass das alles „zum Geschäft“
gehöre und dass „man eben abgehärtet“ werden
müsse, der aber dann „innengelenkt“ genug war zu
sehen, zu was er da getrieben wurde: „people act like the
animals“.
„Abgehärtet“ heißt dabei
nicht anderes als – sein Mitgefühl, sein Glaube an das
Gute, sein Urvertrauen, das ihm seine Mutter hoffentlich
beigebracht hat, für brutale Gewalt und blinden Gehorsam
einzutauschen.
Hitler wäre stolz auf solche jungen Männer
gewesen!
„I spent thirteen weeks in training at
Parris Island in 1990. Very young and very stupid, I was dazzled
by the whole "The Few the Proud" load of bullshit and
joined right out of High School....
One of the drill instructors favorite
punishments was to make all of the recruits in the platoon drink
gallons of water, and then lock the bathrooms and beat anyone who
urinated on themselves. If you refused to drink you were punched
and kicked. If you threw up, the same.
Or, worst of all, you would be made to stand
and watch while others were forced to drink more water. I saw one
man pass out from the pain in his bladder because he did not want
to soil his clothes. This particular punishment was common…
The things I listed here aren't the worst.
There is much worse I have heard of and even some I that I saw,
but I've made my point.
It all gets hidden behind a facade of honor,
patriotism, and macho posturing.
They say war is tough, so the training has to
be tough. Better to sweat in peacetime than bleed in war. Harsh
training is one thing. Physical and psychological abuse is
another. It leaves scars. It leaves anger.
The kind of anger that makes people act like
the animals that are abusing prisoners in Afghanistan, Iraq,
Guantanamo Bay and who knows where else. Anger that eventually
comes out. “
Meine Frage nur an diese “Helden des
Krieges”, die sich im „Namen der Ehre“ so sehr
demütigen lassen…
was habt ihr uns denn zu geben?
Amerika, wach auf! Europa kennt das Mittelalter
schon – wir wollen es nicht wieder haben!
Oder, Frau Merkel, Herr Stoiber, Herr Koch?
Denken Sie, die auf der Sonnenseite der
Befehlskette stehen, da möglicherweise nicht ganz so rigoros?
Den Rest habe ich gestrichen, denn ich glaube,
alles bereits gesagt zu haben, was unsere zukünftige
Einparteien-Regierung unglaubwürdig, ja gar gefährlich
macht.
Gott sei’s getrommelt und gepfiffen, dass
die Rot-Grünen an der Macht waren, als die Katastrophe
eingeläutet wurde – 9/11, die unnützen Kriege, die
Zersetzung der westlichen Demokratien durch Verlogenheit,
Propaganda und gewaltverliebte Machtgier…
und das Verspielen unserer Zukunft –
globale Erwärmung, sagt euch das etwas, Kinder? Erinnert ihr
euch noch an den Artikel „Global Warming Approaching Point
of No Return, Warns Leading Climate Expert“? (Quelle
06.03.2005)
Die wird uns auslöschen – uns
Deutsche, wir werden aussterben…
und zwar nicht, weil wir nicht genügend
Zuchterfolg haben, sondern weil wir nicht genügend Weitsicht
haben für eine sich rasch und rapide verändernde Welt
(Stichwort passive
Informationsverarbeitung, stabile
Kulturen)…
oh ja, irgendwo werden vielleicht ein paar
Organismen mit den menschlichen Genen überleben…
aber das, was uns ausmacht, Kultur,
Wissenschaft, High-Tech, Autos, freie Fahrt und freie Reisen…
das wird die Stürme der globalen
Erwärmung, den Winter des verlorenen Golfstroms nicht
überstehen, wenn wir uns nicht endlich zusammenreißen,
uns zusammenraufen und auf diesen kleinlichen Egoismus einiger
Machthaber in Wirtschaft und Politik verzichten können, die
uns als Dank dafür nur leere Versprechungen anbieten - was
uns einfachem Volk freilich völlig auszureichen
scheint, um bloß nicht selbst die Verantwortung tragen zu
müssen, um sie bloß weiter in ihrem Spiegelsaal
vor den harschen Widersprüchen
der Realität zu beschützen…
wählt nur Koch oder Stoiber, ihr
Deutschen, wenn ihr eure Kinder arm und verlassen, vielleicht
sogar getötet von Klimakriegen, sehen wollt…
*Deaths
from war as well as starvation and disease will decrease
population size, which overtime,will re-balance with carrying
capacity. Quelle (08.03.2004):
http://www.ems.org/climate/pentagon_climatechange.pdf (914 KB)
oh ja, Schröder macht’s vielleicht
auch nicht besser – aber immerhin hat seine Koalition es
geschafft, uns nicht mit Hurra in einen absolut
ungerechtfertigten, menschenverachtenden, Menschenwürde
missachtenden Krieg hineinzureiten. Habt ihr denn ganz vergessen,
wie eure geliebten Konservativen so christlich-gewalttätig
mit Schicksalen spielen wollten, nur um vom großen Kuchen
auch ein Stück abzubekommen?
15:35:46
Dixi: there is an end of the matter; everything that could be
said has been said – for today
|